Tipps zu Abschlussarbeiten

Themenfindung

Sie brauchen ein Thema für Ihre Abschlussarbeit und es fällt einfach keins vom Himmel? Folgend meine Empfehlungen zu einem strukturierten Finden und Erarbeitens eines, Ihres Themas.

Vorab direkt mein Hinweis: Nehmen Sie die Themenfindung ernst! Sie werden bei einer Bachelorarbeit an der HTW Berlin mindestens neun Wochen, bei einer Masterarbeit mindestens 18 Wochen mit dem Thema "zusammenleben" + die "Kennenlernzeit". Und mit "zusammenleben" meine ich nicht, dass man sich zwei mal die Woche in der Küche begegnet, sondern dass man im gleichen Bett schläft, zusammen aufsteht, frühstückt, einkauft, isst, zusammen laufen geht oder Yoga macht und auch wieder gemeinsam einschläft.

Das Thema Ihrer Abschlussarbeit wird bis zur Abgabe einfach "da sein", sie werden es nicht richtig los. Insofern sollte es zu Ihnen passen. Schauen Sie es sich vorher genau an, zumindest wie eine:n Mitbewohner:in, der/dem Sie in der nächsten Zeit nicht aus dem Weg gehen können.

  1. Überlegen Sie, welches Thema Sie im Studium am meisten "gepackt" hat, woran Sie Spaß hatten, was Sie positiv gefordert hat oder auch was Sie Ihrem Berufsziel näher bringen kann. Was ist Ihnen in diesem Themenfeld in der Praxis aufgefallen? Was haben Sie beobachtet? Was wird in den Medien oder auch bei Ihrem Arbeitgeber zu diesem Thema diskutiert? Welche Fragen scheinen sich aktuell zu stellen? 

    Nehmen wir ein Beispiel: Sie beobachten, dass immer mehr Webseiten kleine Chat-Interfaces/-Widgets aufweisen, die Nutzer:innen nach kurzer Zeit Hilfe anbieten. Sie fragen sich, warum die Betreiber der Webseite, die Unternehmen dies machen, was sie damit bezwecken. Und das könnte dann weitere Fragen hinsichtlich der Wirkung entsprechender Chat-Interfaces auf Nutzer:innen, Herausforderungen der Konzeption und Entwicklung o.ä. aufwerfen.
  2. Schreiben Sie die Begriffe und Fragen auf, die Ihnen zu Ihrem Thema in den Sinn kommen. Übersetzen Sie die Begriffe in die englischen Fachtermini. Nutzen Sie dazu im Zweifel Dienste wie Deepl.com, den Google Übersetzer oder auch ein englischsprachiges Marketing-Lehrbuch.

    Hinweis: Die Fachsprache des Marketing und der digitalen Kommunikation ist Englisch. Denken Sie immer bilingual, zwingen Sie sich immer zentrale Begriffe ins Englische zu übersetzen. Ohne spätere Recherche und Auswertung englisch-sprachiger Fachliteratur werden Sie bei vielen Themen keinen überzeugenden Überblick über den aktuellen Forschungs- und Erkenntnisstand erarbeiten können.
  3. Beginnen Sie mit einer ersten Literaturrecherche. Nutzen Sie als Einstieg bspw. Google Scholar oder die Zugänge zu E-Books, die Ihnen die HTW bietet (Erinnerung: ausserhalb HTW-Netz VPN einschalten). Lesen Sie die Abstracts der gefundenen Artikel und entscheiden Sie, ob der Artikel oder ein Buchkapitel in eine zu ihrem Thema passende Richtung geht. Lesen Sie passende Artikel quer, notieren Sie sich darin genannte Quellen, Theorien, Modelle und/oder Fragen im Ausblick. Recherchieren Sie weiter, suchen Sie Quellen, auf die andere Artikel verweisen, lesen Sie erst kürzlich veröffentlichte Artikel...

Fühlen Sie sich wohl mit Ihrem Thema? Fanden Sie zumindest manche Litertur zum Thema interessant und spannend? Haben Sie das Gefühl, Sie werden eine interessante Frage ableiten bzw. formulieren können? Wenn ja, dann sind Sie auf dem richtigen Weg. Wenn es nicht "klick" macht, dann sollten Sie überlegen, ob Ihnen ein anderes Thema vielleicht eher liegt. Ihr Thema muss übrigens nicht besonders innovativ und originell sein. Es lassen sich auch bei "klassischen" Themen spannende Perspektiven und Zugänge entwickeln.

Kontakt

Prof. Dr.
Carsten Totz
Digital Brand Experience
+ Strategy

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